Es geht weiter

Niemand ist Schuld

Ich höre jetzt auf, anderen oder mir Vorwürfe zu machen.
Wir alle tun stets unser Bestes im Rahmen
unseres jeweiligen Erkenntnisvermögens.

(nach Louise Hay ᵻ 30.08.2017)

 

Ich bin wieder da!

 

In den vergangenen Monaten – im Grunde sind es jetzt über drei Jahre – habe ich viel über meinen beruflichen Werdegang, meine Arbeit, meine Ziele, beruflicher wie privater Art, obwohl beides untrennbar miteinander verbunden ist, und über unser gesellschaftliches Zusammenleben in einem einzigartigen und nun einmal begrenzten Natur- und Lebensraum nachgedacht und philosophiert und dabei viele neue Erkenntnisse gewonnen. Allen voran die Erkenntnis, dass es im Leben keinen Status Quo gibt, sondern überall Wandel ist!

 

Es mag dem ein oder anderen bekannt sein, dass ich in meinem „ERSTEN LEBEN“ Geographie, Geologie und Soziologie studiert und an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf 1984 meinen Abschluss Magister gemacht habe!  Der Zufall (vielleicht auch das Schicksal) hat mich dann 1986 in mein „ZWEITES LEBEN“ geführt: Ich habe mich dem gesellschaftspolitischen Tabu-Thema „Sterben-Tod-Trauer“ zugewandt, bin Trauerbegleiterin geworden und habe in den letzten 30 Jahren wahrscheinlich unendlich mehr über das Leben lernen dürfen, als das in einem anderem Beruf möglich gewesen wäre. Begegnungen mit wunderbaren Menschen, allen voran 1988 mit dem Ende 2012 verstorbenen Fritz Roth, mein beruflicher Wegbegleiter und guter Freund, meine Freunde Christiane und Christoph zur Nieden, deren unermüdliches Engagement auf dem Gebiet der Trauer- und Sterbebegleitung aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde und aus der jüngeren Zeit Judith Zaremba, die „Nureto - Trauerhilfe und Trauerbegleitung auf dem Jakobsweg“ ins Leben gerufen hat – ein wirklich wunderbares Angebot für Trauernde.

Bis zum heutigen Tag gilt mein Interesse unserem grandiosen Planeten Erde, seine Entstehung, seine physische Beschaffenheit, seine Veränderungen im Laufe der Jahrmillionen, seine kulturelle Entwicklung, sein Naturraum und das Zusammenleben und Miteinander der Menschen, die ihn bewohnen!


Fritz Roth hat in seinen unvergessenen Vorträgen zum Thema „Wie geht unsere Gesellschaft mit Sterben, Tod und Trauer um?“ immer wieder das Wort „Mitmensch“ gebraucht – es ist zu einem meiner Lieblingswörter geworden. Denn bei genauerem Hinsehen bzw. Hinhören ist dass, was wir alle sind, nämlich Menschen, fast aus unserem Sprachgebrauch verschwunden: Der Mensch ist zur Person (=Maske) und Nummer, zum Verbraucher (welch ein schlimmes Wort!), Konsument, Umweltzerstörer, Steuerzahler, Politiker, Psychopathen, Helikopter-Elternteil, Arbeitslosen, Hartz4-Empfänger, ‚Aufstocker‘, Ein-Euro-Jobber, Zeitarbeiter, Billiglöhner, Flüchtling,  Terroristen, Sozial-Schmarotzer, Wähler, Schuldigen und Schuldner geworden. Die Liste könnte ich jetzt noch unendlich lang fortführen.

 

Meine schlimmste Beobachtung in den letzten 10 bis 15 Jahren ist aber die: Es gibt keine frei laufenden Kinder mehr! Ich wohne mitten in der Natur –ein wahres Paradies für Kinder- und ich sehe keine Kinder mehr, die ohne (An)Leitung und Aufsicht von Erwachsenen zusammen spielen und die sie umgebende Natur erkunden und sinnlich begreifen dürfen. Wir haben uns der Natur entfremdet und werden zunehmend von der Angst vor ihr und unserem unmittelbaren Lebensraum beherrscht – eine Angst, die von bestimmten Interessensgruppen geschürt wird!  Unser einzigartiger Lebensraum und unsere Gestaltung desselben seit jeher,  könnte uns alle (ca. 7,5 Milliarden Menschen) wunderbar nähren und uns alle in Frieden miteinander leben lassen! Wenn da nicht die Gier einiger weniger und der Neid vieler wären und der alles zerstörende und nicht enden wollende Appell unserer Regierungen: Wir brauchen mehr Wirtschaftswachstum, um das herrschende Wirtschafts- und Finanzsystem und unsere Arbeitsplätze erhalten zu können! Es gibt aber kein unendliches Wachstum. Nichts auf unserem Planeten wächst ins Unendliche. Alles Leben ist sterblich – zu jeder Zeit! Darüber hinaus führt die zunehmende Digitalisierung dazu, dass eine Vielzahl unserer gewohnten Arbeitsplätze in den kommenden Jahren verschwinden wird oder bereits verschwunden ist!

Die Natur ist nicht unser Feind, sondern unser Verbündeter! Mit dieser –nicht ganz neuen- Erkenntnis hat mein „DRITTES LEBEN“ begonnen und damit schließt sich auch mein beruflicher Werdegang: Zurück zu meinen Wurzeln (ich bin Mensch!) und zurück zur Natur, d.h. mich wieder mit meinem Selbst und meinem natürlichen Lebensraum zu verbinden. Das bedeutet: Raus aus der Scheinwelt, in der ich schon viel zu lange gelebt habe!


Das bedeutet aber nicht, dass ich die segensreichen technischen Errungenschaften, die unser Leben bei entsprechender Nutzung einfacher und friedlicher machen könn(t)en, abschaffen will – ganz im Gegenteil! Es gibt bestimmt noch so vieles mehr zu entdecken und zu entwickeln, was unser Zusammenleben bereichern würde – und da spielt die globale Vernetzung der Menschheit jetzt und in der Zukunft eine ganz wesentliche Rolle.

 

Wie, wo und was? Dazu gibt es bereits ganz viele Projekte weltweit, die uns aber vom Mainstream nicht so gerne gezeigt werden, weil sie auf einem friedlichen Miteinander, auf Nachhaltigkeit und Einfachheit beruhen – alles Dinge, die unserem herrschenden Wirtschaftssystem zutiefst zuwider sind, weil sie wenig Profit abwerfen. Und doch: So langsam aber sicher entwickelt sich eine Gemeinwohlökonomie, die uns dabei helfen kann, von festgefahrenen Mustern und Glaubenssätzen abzulassen und uns kreativeren Möglichkeiten des Miteinanders zuzuwenden und das heißt: Leben und leben lassen!

Ich habe in den vergangenen Jahren eine Trauer erfahren, von der ich nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt und die alles, was mir an Schlimmem im Leben begegnet ist, in den Schatten gestellt hat! Und das ist eine Trauer, die uns alle mehr oder weniger betrifft. In einem Vortrag des Neurobiologen und Hirnforschers Gerald Hüther sagte dieser nämlich: „Die größte Angst der Menschen ist nicht die Angst vor dem Tod, sondern die Angst vor dem nicht gelebten Leben!“ Zu erklären, was das konkret bedeutet, würde diesen Rahmen sprengen! Nur so viel: Wir leben nicht, sondern wir werden gelebt! Der Mensch und seine Schaffensfreude sind längst zur Ware einiger Riesenkonzerne wie z. B. Google und mächtiger Bankenkonzerne geworden. Wir brauchen gar nicht mehr im Internet unterwegs zu sein, um unsere persönlichen Daten preis zu geben. Längst haben sich unsere Sozialsysteme zu Verbündeten dieser Transnationalen Konzerne gemacht und „verkaufen“ uns untereinander als seien wir ihr Besitz. Und damit werden einige Wenige immer reicher und der Rest der Menschheit verliert zusehends…

 

Ein schwerer Verlust, wie z. B. der Tod eines nahen Angehörigen, ist für die meisten von uns ein Trauma, das aber zu bewältigen ist. Mit dem Trauerprozess tritt in der Regel auch ein Bewusstseinswandel ein. Bisher war mein pragmatisches Begleitungsmotto immer, Betroffene zurück in ein zufriedenes Leben zu begleiten! Doch es ist nicht das „Zurück“ was zählt, sondern vielmehr der Bewusstseinswandel und damit die Frage „Wer bin ich und was will ich?“. Es geht dabei nicht um das Haben, sondern um das Sein. Jeder schwerwiegende Verlust lädt uns ein, das Gewesene zu hinterfragen und auf den individuellen Prüfstand zu stellen! Den geeigneten (Natur)Raum hierfür, die notwendige Zeit, die für uns Menschen so wichtige Gemeinschaft und die Erlaubnis, sich mit allem, was uns im Herzen bewegt, auseinandersetzen zu dürfen finden Sie in meinen Begleitungsangeboten!

 

Es geht weiter!

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© Martina Taruttis TrauDichReisen