Neujahrsbrief 2018

Wer Neugeburt will, muss zum Sterben bereit sein. (Hermann Hesse)

 

Liebe TrauDichReisen-Interessierte und TrauDichReisen-Freunde,

 

von Herzen möchte ich Ihnen und Euch ein gutes Neues Jahr 2018 wünschen und mich gleichzeitig für die vielen Rückmeldungen, Anregungen, Mut machenden Worte, das Vertrauen in meine Angebote, den liebevollen Zuspruch und die Besuche im vergangenen Jahr bedanken. Das motiviert mich, weiter zu machen!

 

Letzten Monat, genauer am 13. Dezember 2017, jährte sich zum fünften Mal der Todestag meines lieben Freundes und beruflichen Weggefährten Fritz Roth. Ich vermisse ihn immer noch sehr – vor allem seine vielen genialen und richtungsweisenden Gedanken und Ideen sowie sein Talent, andere Menschen zu begeistern und seine oft schier unbändige Lust, das Leben zu feiern. Doch alles hat seine Zeit! So auch meine Zeit mit Fritz. Geblieben sind mir viele gute Worte, kreative Gedanken und Denkweisen, gemeinsam Erlebtes sowie gemeinsam Erschaffenes, die Erkenntnis, dass es ein Hiersein und ein Sein gibt,  dass der Tod der beste Lehrmeister für den zivilen Ungehorsam ist, dass Trauer eine anarchistische Kraft besitzt, und dass „carpe diem“ nicht nur „Nutze den Tag“, sondern auch „Pflücke den Tag“ heißen kann!  

 

„Über dem ängstlichen Gedanken, was uns etwa morgen zustoßen könnte, verlieren wir das Heute, die Gegenwart und damit die Wirklichkeit. Geben Sie dem Heute, dem Tag, der Stunde, dem Augenblick sein Recht!“ (Hermann Hesse aus einem Brief vom 06.08.1960 an Madlon Böhmer).

 

Auch ich lebe leider noch viel zu oft in der Vergangenheit und fantasiere mir die Zukunft zurecht. Das Eine dient zwar der Lebenserfahrung, ist aber nicht mehr zu ändern, das Andere ist schlicht ungewiss! Aber ich kann jeden neuen Tag „pflücken“ und weitestgehend nach meinen Vorstellungen gestalten.

 

Bewusstheit, Achtsamkeit und Transformation (d. h. über die alte Form hinauswachsen) werden meine persönlichen „Wegweiser“ für mein Leben in 2018 und hoffentlich noch darüber hinaus sein. Ich arbeite hart an mir, mit dem Kosten-Nutzen-Denken aufzuhören und alles, was ich tu, einem bestimmten Zweck oder Ziel unterwerfen zu wollen. Auch immer nur die Erwartungen anderer erfüllen zu wollen, ist mir -ehrlich gesagt- auch zu anstrengend geworden. Also werde ich mich noch intensiver in zivilem Ungehorsam üben und die Angst vor der „allmächtigen Obrigkeit“ endgültig ablegen müssen. Meine Lebenszeit ist begrenzt – und ich höre auf damit, mir von den Vertretern diverser Institutionen vorschreiben zu lassen, wie ich mein restliches Leben zu leben habe! Die Wiederentdeckung meiner Lust auf das Leben liegt mir dabei sehr am Herzen! Die letzten Jahre waren diesbezüglich eher finster!

 

In unserer hochtechnisierten und digitalisierten Welt ist vielen Menschen das Bewusstsein für die uns umgebende Natur und ihre Gesetze abhandengekommen und nicht wenige sind der irrwitzigen Überzeugung, sie könnten gar das Klima auf unserem Planeten verändern oder noch kurioser: sie könnten es retten! Die Menschheit hat überlebt, weil sie sich immer dem jeweils herrschenden Klima und den damit verbundenen natürlichen Gegebenheiten und Kräften angepasst hat. Wer etwas anderes glaubt, muss den Kampf mit der regelmäßigen Erdachsenverschiebung und vor allem mit der ständig wechselnden Sonneneinstrahlung aufnehmen! Alles andere halte ich für eine -zugegebenermaßen geniale- Verkaufsstrategie der sogenannten Ökoindustrie!

 

Jeder Mensch kann sein (Konsum)Denken und (Profit)Handeln hinterfragen und damit  herausfinden, wo er in seinem Umfeld hilfreich sein und das Gemeinwohl unterstützen kann. Auch wenn uns Wirtschaft und Politik das Gegenteil „verkaufen“ wollen, Konkurrenzdenken, Ellenbogenmentalität und ungebremstes Wirtschaftswachstum müssen der Vergangenheit angehören, wenn wir, die Menschen, für uns und unsere Nachkommen eine Zukunft auf diesem Planeten haben wollen! Die Transformation liegt im Wechsel vom Haben hin zum Sein - in seinen vielfältigen Ausprägungen: ICH BIN und wer oder was ist mein Gegenüber?

 

Es gibt zwei intrinsische, d.h. von innen her kommende Motivationen für Veränderungsprozesse: Das „Verliebt-sein“  und das Erleben eines schwerwiegenden Verlustes! Wenn wir verliebt sind, tun wir oft Dinge, die wir im „normalen“ Zustand nie getan hätten, unsere Kreativität scheint grenzenlos!

Ein schwerer Verlust, etwa der Tod eines geliebten Menschen oder der Verlust des Arbeitsplatzes oder unserer Vitalität, wenn eine Liebe gestorben oder ein Weltbild zerbrochen ist, spült uns in einen leeren Raum und zwingt uns, alles Gewesene auf den Prüfstein zu stellen, damit wir dieses Vakuum überwinden können! Die Beschäftigung mit dem was war, was in der jeweiligen Situation ist und was die Zukunft bringen mag, löst bei den Menschen, die sich in dieser Krise nicht mit materiellen Dingen oder gut gemeinten Ratschlägen ihrer Mitmenschen vertrösten lassen, einen gewaltigen Veränderungsprozess aus.

 

Und genau hier setzt meine Arbeit an, die auf jahrzehntelangen Erfahrungen mit Menschen in Verlustsituationen fußt. Natürlich verfüge ich auch über jede Menge Selbsterfahrung, denn immerhin feiere ich im kommenden Jahr bereits meinen 60sten Geburtstag. Ich setze bei meiner Arbeit in erster Linie auf die Natur, die in der Trauer unser größter Verbündeter ist, und von der wir uns in den letzten Jahrzehnten durch einen immer stärker werdenden Konsumzwang und Sicherheitsdrang stark entfremdet haben, ja, sie machmal regelrecht fürchten. Daher lautet mein Motto „Zurück zur Natur!“, denn einzig die Natur kann uns das Leben in seinem ursprünglichen Sinne lehren. Dabei „brauchen wir Gemeinschaften, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, über sich hinauszuwachsen.“ (Gerald Hüther) Und eine solche Gemeinschaft sind meine TrauDich!Reisen.

 

Meine latente Sehnsucht, mich in einer überwiegend künstlichen Welt mit ihren künstlichen „Lebensmitteln“ und zahlreichen Ideologien wieder mehr mit der (meiner) Natur bzw. mit dem Natürlichen zu verbinden, wurde im vergangenen Jahr durch die intensive Beschäftigung mit unseren Honigbienen manifestiert.  Ich bin Imkerin geworden! Das findet seine Fortsetzung in einer Weiterbildung in diesem Jahr zur „Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen“ sowie in der Reaktivierung meines alten Wissens aus meinem Studium der Geographie und Geologie über die Entstehung der Erde mit ihren wunderbaren Natur- und Kulturräumen, ihren vielfältigen Bewohnern und natürlichen Gesetzmäßigkeiten. Ich habe mich ja für ziemlich abgeklärt gehalten, aber so viel gestaunt wie gerade im vergangenen Jahr habe ich mein ganzes Leben vorher nicht - im positiven wie auch im negativen Sinne!

 

Meine/unsere Reiseangebote spiegeln diese Sehnsucht wieder und wenden sich deshalb an die Menschen, die entweder ähnlich denken und fühlen oder an solche, die einfach nur spüren, dass es so, wie es jetzt ist, auf Dauer nicht weitergehen kann.

Ihr Verlust lädt Sie jedenfalls ein, neue Wege zu gehen. Die Entscheidung dafür oder dagegen liegt bei Ihnen. Eine solche Reise ist auch ein schönes Geschenk, was mensch sich selbst macht oder was liebevolle Mitmenschen einem betroffenen Menschen machen können. Die entsprechenden Angebote mit kurzer Beschreibung finden sich weiter unten oder auf www.traudichreisen.de und www.nureto.de

Auf alle Fälle ist und bleibt Bewegung (am besten in der Natur) die beste Therapie, wenn wir traurig und verunsichert sind.

 

In dem o. g. Brief Hermann Hesses geht es übrigens wie folgt weiter:

„Was den freiwilligen Tod betrifft: Ich sehe in ihm weder eine Sünde noch eine Feigheit. Aber ich halte den Gedanken, dass dieser Ausweg uns offen steht, für eine gute Hilfe im Bestehen des Lebens und all seiner Bedrängnisse.“

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an!

 

Und wie sagt meine Tochter immer so treffend: Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende!

 

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen und ein Kennenlernen.

 

Herzlichst

Ihre/Eure

Martina Taruttis

 

PS: Wer mich kennt, weiß, dass ich um den Hals fast immer eine Kette mit einem goldenen Kamel trage. Ich werde häufig nach der Bedeutung gefragt. Nun, dem Kamel wird ein gewisser Eigensinn nachgesagt. Diesen Eigensinn habe ich beim Kamel auch schon das ein oder andere Mal bei unseren Sinai-Reisen erleben dürfen und schätze ihn daher sehr! Warum? Eine Antwort darauf finden Sie auf YouTube in einem vorgelesenen Aufsatz von Hermann Hesse zum „Eigensinn“ unter folgendem Link:

https://www.youtube.com/watch?v=-3VrMnoIQl4

 

Viel Spaß beim Hören!

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© Martina Taruttis TrauDichReisen